Motorradhandschuhe kaufen – darauf kommt es an!

Die richtigen Motorradhandschuhe zu kaufen, ist nicht immer ganz leicht. Klar ist, dass die Handschuhe den Motorradfahrer im Falle eines Sturzes schützen müssen. Gleichzeit müssen die Handschuhe aber auch beweglich sein, damit das Motorrad bzw. seine Hebel und Schalter leicht bedient werden können.

Hochwertige Motorradhandschuhe gehören zur Grundausstattung eines jeden Motorradfahrers. Die Handschuhe schützen die Hände des Fahrers außerdem vor Kälte und Nässe. Jeder kennt es: kalte Hände werden nicht nur träge, sondern auch noch taub.

Für einen Motorradfahrer können kalte Hände schlimme Folgen haben. Die Kupplung, Bremse und Gasgriff können nicht mehr genau gesteuert werden. Auch lähmt die Kälte die Finger, was zu einer verzögerten Reaktion in Gefahrensituationen führen kann.

Zu einer guten Motorradbekleidung gehören entsprechende Handschuhe also dazu.

Checkliste Motorradhandschuhe:

  • Handschuhe für den Winter: Wasserfest und ausreichender Kälteschutz
  • Handschuhe für den Sommer: Dünn und gute Durchlüftung
  • Vermitteln die Motorradhandschuhe eine gutes Fahrgefühl?
  • Sind die Handinnenflächen ausreichend verstärkt?
  • Ist die Verarbeitung hochwertig?
  • Lederdopplungen an wichtigen Stellen?
  • Sitzen die Handschuhe fest, ohne irgendwo zu drücken?
  • Haben die Fingerspitzen vorne noch Platz im Handschuh?
  • Lassen sich die Stulpen der Handschuhe über die Ärmel der Jacke ziehen?

Welche Aspekte beeinflussen die Wahl der richtigen Handschuhe?

Es gibt inzwischen viele unterschiedliche Motorradhandschuhe auf dem Markt. Welcher Handschuh der Richtige ist muss jeder Motorradfahrer für sich selbst entscheiden.

Witterungsbedingungen

Zunächst sollte man sich überlegen, welche Witterungsbedingungen die Handschuhe aushalten sollen. Wer im Winter Motorradfahren möchte, muss zu dicken und gut isolierten Motorradhandschuhen greifen. Dafür sind die dicken Handschuhe im Sommer allerdings weniger gut geeignet. Zudem ist das Feingefühl in den dicken Handschuhen weniger gut.

In den kalten Monaten ist es zudem sehr wichtig, dass die Motorradhandschuhe wasserdicht sind.

Fahrstil

Gerade wer sportlich und meist in der warmen Jahreszeit fährt, sollte eher auf dünnere und gut durchlüftete Handschuhe zurückgreifen. Diese Handschuhe sollten zudem einen guten Griff haben und die Hebel und Knöpfe sollten sich leicht bedienen lassen.

Sicherheit

Gute Motorradhandschuhe sind meist aus Leder vom Rind, Kalb, Ziege oder Känguru. Känguru-Leder gilt dabei als besonders sicher, weil es die beste Abriebfestigkeit aufweist.

Gute Handschuhe haben meist ein unterschiedliches Material an der Innenhand und Handrücken. Die Innenhand sollte aus einem Material bestehen welches rutschfest, griffig und robust ist. Denn bei einem Sturz stützen sich die meisten Motorradfahrer meist automatisch auf die Handinnenflächen. Wenn hier Metallnieten eingebaut sind, sollte man darauf achten, dass diese isoliert sind. Bei einem Sturz und dem anschließenden Rutsch auf Asphalt erhitzten sich diese Nieten nämlich extrem, was zu Verbrennungen führen kann.

Der Handrücken hingegen sollte elastisch und wetterfest sein. So schützt er zum einen vor Kälte oder Nässe und erleichtert durch die Elastizität die Bedienung der Knöpfe und Hebel.

Tipps für den Kauf von Motorradhandschuhen

Griff

Die Handschuhe müssen dem Fahrer vor allem einen guten Griff vermitteln. Hierzu muss der Handschuh einen direkten Kontakt zum Lenker und zu den Hebeln herstellen. Schließlich müssen trotz Motorradhandschuh alle Griffe, Hebel und Schalter leicht zu bedienen sein.

Wer sportlich fährt, für den ist es umso wichtiger, dass er Bremse, Gas und Kupplung feinfühlig steuern kann. Zu dicke Handschuhe, ohne den direkten Kontakt zu den Hebeln, führt auf der Rennstrecke schnell zu Fahrfehlern.

Handschuhgröße

Die Fingerspitzen sollten nicht bis nach ganz vorne in die Kuppen der Handschuhe reichen. Denn dies führt beim Umgreifen des Lenkers dazu, dass sich der Handschuh spannt. Außerdem kühlen so die Finger leichter aus.

Richtige Sitz

Die Handschuhe sollten straff sitzen, aber dennoch nirgendwo drücken. Auch sollten bei Umgreifen des Lenkers keine Falten auf den Innenhand auftreten. Dies verschlechtert das Feingefühl, führt zu Druckstellen und einer schlechteren Durchblutung der Hand.

Am besten sind die Handschuhe auf der Seite der Innenhand bereit vorgekrümmt.

Visierwischer

Gute Motorradhandschuhe haben am linken Zeigefinger einen sogenannten Visierwischer aus Gummi. Bei Regel kann der Fahrer hiermit das Wasser auf dem Visier des Helms leicht entfernen.

Membranhandschuhe

Bei Handschuhen, die mit einer speziellen Membran ausgestattet sind, welche dafür sorgen soll, dass Körperfeuchtigkeit nach außen transportiert wird, sollte die Griffheizung ausgeschaltet werden.

Denn diese Membrane arbeiten meist nach einem Temperaturgefälle. Wenn es innen warm und draußen kalt ist, kann die Feuchtigkeit nach außen transportiert werden. Wird nun allerdings die Griffheizung angeschaltet wird es plötzlich draußen wärmer als innen. Mit eingeschalteter Griffheizung kann nun Feuchtigkeit von außen in den Handschuh transportiert werden, wenn es sich bei dem Motorradhandschuh um einen Membranhandschuh handelt.

Belüftung

Gerade an warmen Sommertagen ist eine ausreichende Belüftung der Handschuhe sehr wichtig, damit die Hände nicht zu stark schwitzen.

Sicherheit

Bei einem Sturz müssen die Motorradhandschuhe schützen. Hierzu sollten die besonders gefährdeten Stellen gepolstert und durch mit Materialdopplungen ausgestattet sein. Zu den gefährdeten Stellen gehören:

  • Innenhand
  • Handballen
  • Fingerknöchel

Zum Schutz dieser Stellen werden gerne Carbonfasern oder Kevlarflächen genutzt. Damals wurden hierzu auch gerne Nieten verwendet. Bei einem Sturz und Rutschern erhitzen sich diese Nieten allerdings schnell. Hierdurch kann es zu Verbrennungen kommen. Motorradhandschuhe mit Nieten sollten also mit einem hitzebeständigen Material hinterlegt sein, um die Hand vor den heißen Nieten zu schützen.

Gerne werden bei hochwertigen Handschuhe auch Protektoren aus speziellen Kunststoffen verwendet, die insbesondere den äußeren Handballen schützen. Sinnvoll ist es zudem, wenn der kleine Finge mit dem Ringfinger vernäht ist. Denn bei Stürzen bricht sonst schnell der kleine Finger. Eine Verbindung mit dem Ringfinger, kann hier vor schmerzhaften Brüchen schützen.

Stulpen der Handschuhe

Die Stulpen der Motorradhandschuhe sollten unterschiedlich einstellbar sein und deutlich über das Handgelenk reichen. Die Stulpen der Handschuhe sollten sich zudem über die Ärmel der Motorradjacke ziehen lassen können.

 

Gute Motorradhandschuhe sind zwar nicht gerade billig, doch gute Qualität hat seinen Preis. Gerade Handschuhe sind ein wichtiger Teil der Motorradbekleidung, hier sollte auf eine hochwertige Verarbeitung geachtet werden.

Ich persönlich trage die Alpinestars SP-8 Sporthandschuhe von 2013. Diese sind sehr gut verarbeitet und sorgen für eine gute Durchlüftung. Gerade der Preis mit ca. 85€ ist äußerst attraktiv.

Wer wirklich professionelle Handschuhe sucht, dem empfehle ich die Racinghandschuhe von Alpinestars GP-Pro. Diese haben mit rund 190€ zwar ihren Preis, sind dafür aber für echte Rennfahrer gemacht.

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